Trauja
1:0 für Trauja
Am Donnerstag, 04. Mai 2023 war das Puppentheater „Trauja“ im Musiksaal der Wilhelmschule in Ditzingen zu Gast. Die vierten Klassen der Konrad-Kocher-Schule, der Wilhelmschule Grundschule und der Klassenstufe 3-6 des SBBZ Wilhelmschule in Ditzingen besuchten das Puppentheaterstück, in dem es um sexuellen Missbrauch geht.
Auch an der Theodor-Heuglin-Schule wurde das Stück aufgeführt, dort fand die Aufführung bereits am 27. April für drei vierte Klassen.
Die Thematik wird in dem Theaterstück „3:0 für Trauja“ kindgerecht behandelt. In dem Handpuppenspiel wird ein Wochenende gezeigt, dass das Mädchen Trauja bei der Großmutter verbringt. Auch Onkel Paul kommt zu Besuch und nähert sich dem Mädchen, als die Großmutter gerade nicht da ist. Die Freundschaft mit ihrer Katze hilft Trauja, sich gegen die Übergriffe des Onkels zu wehren. Sie überwindet ihre Angst und vertraut sich der Großmutter an.
Zum Glück findet die kleine Trauja am Ende Unterstützung, fasst Mut und wird stark genug das Erlebte mitzuteilen. Ihre Oma hilt ihr und die Geschichte bekommt ein positives Ende. Je größer der Mut desto kleiner die Angst – das ist die Botschaft an die Kinder.
Opfer von Missbrauch sind besonders oft Kinder im Grundschulalter, der überwiegende Teil der Täter:innen ist den Opfern bekannt. Und traurige Tatsache ist auch, dass betroffene Kinder sich statistisch an sieben Erwachsene wenden müssen bevor sie mit ihrer Not Gehör finden. Ein Grund mehr für uns, das Thema mit den Kindern altersgerecht und offen zu besprechen
Die Eltern der Schüler:innen wurden über die Vorbereitung zum Theaterstück in einem Elternbrief und bei einem Elternabend, der am Vorabend der Aufführung stattfand, informiert. Bei diesem Elternabend wurde den Eltern auch das gesamte Theaterstück gezeigt und im Anschluss die Gelegenheit geboten, sich in einer Diskussionsrunde mit den Schauspielern und den Schulsozialarbeiterinnen auszutauschen
In der Nachbereitung wurde durch die Schulsozialarbeiterinnen in den Klassen dann nochmal über das Theaterstück und Themen wie Gefühle, Berührungen und Grenzen gesprochen. Auch „gute“ und „schlechte“ Geheimnisse waren Thema. Die Kinder konnten alle Fragen zum Inhalt stellen. Deren Resonanz war sehr positiv, sie beschrieben das Theaterstück als interessant und fanden es befreiend, offen über das Thema zu sprechen.
Wichtig war uns, dass die Kinder lernen, „Nein“ zu sagen, und dass das Sprechen mit Erwachsenen, denen man vertraut, helfen kann, mit belastenden Erlebnissen umzugehen und aus kritischen Situationen herauszukommen.
Ein großes Dankeschön von unserer Seite geht an die Stadt Ditzingen und das Landratsamt Ludwigsburg, die dieses wertvolle Projekt finanziert haben.